Die Meniskuschirurgie
Methode
Mittels Schlüssellochtechnik werden durch 2 kleine Zugänge (ca. 1 cm) eine Kamera und die notwendigen Instrumente in das Kniegelenk eingebracht. Unter arthroskopischer Kontrolle können so verschiedene Schäden oder Veränderungen am Meniskus behandelt werden.
Der Meniskus hat eine wichtige Pufferfunktion im Kniegelenk und sollte, wenn immer möglich, erhalten werden.
Hier kommen verschiedene Nahttechniken zum Einsatz. Bei einem Ausriss des Meniskus an dem knöchernen Ansatz vorne bzw. hinten am Schienbeinkopf muss dieser auch wieder in den Knochen hinein refixiert werden (transossäre Wurzelrefixation).
Sollte der Meniskus so schwer geschädigt sein, dass eine Naht oder Refixation nicht mehr möglich ist, so werden die gerissenen Anteile vorsichtig entfernt.
Ursachen
Zu den häufigsten Gründen eines Meniskusrisses zählen Verdrehbewegungen (Distorsionen) beim Sport oder im Alltag, sowie eine chronische Überlastungssituation.
Symptome
Hauptsymptom ist der Schmerz über dem Innen- oder Aussenmeniskus. Bei einer Einklemmung des gerissenen Meniskus kann es zudem zu einer schmerzhaften oder gelegentlich auch schmerzarmen Blockadesymptomatik kommen.
Meniskusnaht
Sollte der Meniskus in der gut durchbluteten Zone gerissen sein oder sogar ein Korbhenkelriss vorliegen, so ist eine Naht in der Regel möglich. Dies erfolgt arthroskopisch mit verschiedenen Nahtsystemen.
Die Nachbehandlung erfolgt vorsichtig, um die Heilung des genähten Meniskus nicht zu gefährden. So ist eine Teilbelastung von 20 Kilogramm für 6 Wochen vorgeschrieben. Zusätzlich wird, je nach Ort der Meniskusnaht, die Beugung des Kniegelenkes für diese Zeit auf 30°, 60° oder 90° limitiert.
Durch gezielte Physiotherapie und evtl. zusätzliche Einlagenversorgung kann die Lastverteilung optimiert und der betroffene Knieanteil innen oder aussen entlastet werden.
Wir empfehlen Ihnen eine enge Zusammenarbeit mit Ihrer Physiotherapeutin oder mit Ihrem Physiotherapeuten und ggf. die Durchführung des «Return to Sport-Programms».
Transossäre Meniskuswurzelrefixation
Ist der Meniskus aus seiner knöchernen Verankerung (Meniskuswurzel) herausgerissen oder komplett vertikal gespalten, so ist eine einfache Naht des Meniskus nicht mehr ausreichend. Um die notwendige Funktion, insbesondere die Ringspannung zu gewährleisten, wird die sogenannte Meniskuswurzel wieder in den Knochen hinein befestigt.
Auch hier erfolgt die Nachbehandlung besonders vorsichtig, um die Heilung des in den Knochen refixierten Meniskus nicht zu gefährden. So ist eine Teilbelastung von 20 Kilogramm für 6-8 Wochen vorgeschrieben Zusätzlich wird, je nach Ort der Meniskusnaht, die Beugung des Kniegelenkes für diese Zeit zwischen 0°, 30°, 60° oder 90° limitiert.
Durch gezielte Physiotherapie und evtl. zusätzliche Einlagenversorgung kann die Lastverteilung optimiert und der betroffene Knieanteil innen oder aussen entlastet werden.
Wir empfehlen Ihnen eine enge Zusammenarbeit mit Ihrer Physiotherapeutin oder mit Ihrem Physiotherapeuten und ggf. die Durchführung des «Return to Sport-Programms».
Teilentfernung des Meniskus
Ist der Meniskus derart schwer geschädigt oder in der nicht durchbluteten Zone gerissen, so muss dieser Teil entfernt werden. Je mehr entfernt werden muss, desto mehr wertvoller Puffer geht verloren und fördert den Verschleiss des Kniegelenkes.
Durch gezielte Physiotherapie und evtl. zusätzliche Einlagenversorgung kann die Lastverteilung optimiert und der betroffene Knieanteil innen oder aussen entlastet werden.
Die Knorpeltherapie
Methode
Die Knorpeltherapie besteht in der arthroskopischen oder bei grossen bzw. schwer zugänglichen Knorpelregionen in der offenen Glättung der Knorpelränder, begleitet von Mikrofrakturierung (Nanobohrungen), Anlage einer Knorpelmembran und einer Eigenbluttherapie zur Optimierung der Knorpelregeneration.
Ursachen
Ein isolierter Knorpelschaden ist häufig bedingt durch einen Unfall mit Knieverdrehung oder axialem Stauchungsmechanismus. Eine lokale chronische Überlastung oder eine lokale Durchblutungsstörung (Nekrose) kann ebenfalls zu einem Knorpelschaden führen.
Symptome
Bei einer Knorpelläsion zu immer wiederkehrenden Schmerzen und/oder Blockaden im Kniegelenk und kann sich unbehandelt zu einer Arthrose entwickeln.
Details zur Knorpeltherapie
Hier wird die Knorpeltherapie mit Glättung der Ränder und Mikrofrakturierung (Nanobohrungen) dargestellt.
Auch hier erfolgt die Nachbehandlung besonders vorsichtig, um die Heilung des Knorpels nicht zu gefährden. So ist eine Teilbelastung von 20 Kilogramm für 6-8 Wochen vorgeschrieben Zusätzlich wird, je nach Ort der Knorpeltherapie, die Beugung des Kniegelenkes für diese Zeit zwischen 0°, 30°, 60° oder 90° limitiert.
Wir empfehlen Ihnen eine enge Zusammenarbeit mit Ihrer Physiotherapeutin oder mit Ihrem Physiotherapeuten und ggf. die Durchführung des «Return to Sport-Programms».
Der vordere Kreuzbandersatz
Methode
Beim Ersatz des vorderen Kreuzbandes kommen, je nach körperlicher Konstitution und individuellen Anforderungen an das Kniegelenk verschiedene Ersatzgewebe infrage: zum einen die eigene Quadrizepssehne mit Knochenblock von der Kniescheibe, zum anderen die eigene Patellasehne mit Knochenblock vom Schienbein und Kniescheibe oder die eigene Semitendinosus-Sehne. Alternativ kann eine Spendersehne (Allograft) verwendet werden.
Ursachen
Der Riss des vorderen Kreuzbandes wird oft durch einen Sportunfall verursacht. Besonders die «Verdrehbewegung» mit Überstreckung inklusive X-Bein- oder O-Bein-Mechanismus zeigen sich verantwortlich.
Symptome
Beim vorderen Kreuzbandriss bestehen Schmerzen und ein schneller Gelenkserguss, der durch Einbluten aus der Kreuzbandarterie bedingt ist. Dadurch entsteht die rasche Bewegungseinschränkung. Zusätzlich können die gerissenen Kreuzbandreste selbst stören und zu Blockaden führen. Ein weiteres Hauptsymptom ist die Instabilität.
Details zum VKB-Ersatz
Ein Riss des vorderen Kreuzbandes kann in der Regel zunächst konservativ behandelt werden. Hier kommt der Physiotherapie mit jeweils individuellen Therapiekonzepten eine grosse Bedeutung zu.
Ausnahmen für eine rasche operative Versorgung des vorderen Kreuzbandrissen sind Instabilitäten, Begleitverletzungen vom Meniskus oder Knorpel und sportliche Ambitionen wie z.B. bei Berufs- oder Leistungssportlern.
Sollten Begleitverletzungen wie Knorpel- oder Meniskusschäden vorliegen, so werden diese in der gleichen OP behandelt.
Für die Nachbehandlung ist eine Teilbelastung von 20 KG an Gehstöcken für 3 Wochen vorgesehen. Bei zusätzlicher Knorpel- und / oder Meniskustherapie wird die Nachbehandlung von diesen Strukturen bestimmt (s. Kapitel «Knorpel» und «Meniskus»).
Wir empfehlen Ihnen eine enge Zusammenarbeit mit Ihrer Physiotherapeutin oder mit Ihrem Physiotherapeuten und ggf. die Durchführung des «Return to Sport-Programms».
Die Knieprothese
Methode
Der weichteilorientierte Oberflächenersatz des Kniegelenkes hat sich in der Knieprothetik besonders bewährt. Bei dieser Methode wird den Seitenbändern des betroffenen Kniegelenkes spezielle Beachtung geschenkt. Bei der weichteilorientierten Methode wird während der Operation die Spannung des Innen- und Aussenbands in gebeugter und gestreckter Stellung mit einem speziellen Messgerät ermittelt. Verklebte Seitenbänder werden so lange gelöst, bis das betroffene Knie bei gleicher Kraftanwendung auf das Innen- und Aussenband wieder gerade steht. Dadurch wird die Knieprothese individuell an die unterschiedlichen krankheitsbedingten Veränderungen des Kniegelenks angepasst. Erst bei einer ausgeglichenen Weichteilspannung innen und aussen wird die Knieprothese eingesetzt.
Es gibt eine Knietotalprothese und eine Knieteilprothese (unicondyläre Teilprothese).
Ursachen
Hauptverantwortlich für die Notwendigkeit zur Implantation eines künstlichen Kniegelenkes ist die Kniegelenksarthrose, also ein vermehrter Knorpelverschleiss durch chronische Überbelastung oder durch vorangegangene Verletzungen, die den Knorpelabbau begünstigen.
Symptome
Hauptsymptom ist der Knieschmerz mit gelegentlicher Ausstrahlung in den Unterschenkel.
Zudem besteht oft ein Anlaufschmerz morgens oder nach längerem Sitzen, sowie eine zunehmende Einschränkung der Beweglichkeit und ein Instabilitätsgefühl.
Zudem besteht oft ein Anlaufschmerz morgens oder nach längerem Sitzen, sowie eine zunehmende Einschränkung der Beweglichkeit und ein Instabilitätsgefühl.
Knieteilprothese (unicondyläre Teilprothese)
Ist nur der innere oder äussere Anteil des Kniegelenkes von der Knorpelabnutzung (Arthrose) betroffen, so reicht es aus, nur diesen Anteil zu ersetzen. Hierbei bleiben die Kreuzbänder und ein Grossteil des Kniegelenkes erhalten.
Knietotalprothese
Ist nur der innere oder äussere Anteil des Kniegelenkes von der Knorpelabnutzung (Arthrose) betroffen, so reicht es aus, nur diesen Anteil zu ersetzen. Hierbei bleiben die Kreuzbänder und ein Grossteil des Kniegelenkes erhalten.
Ist das gesamte Kniegelenk von der Arthrose betroffen, so wird ein kompletter Oberflächenersatz durchgeführt. Falls auch die Rückfläche der Kniescheibe (Patella) arthrotisch verändert ist, so wird auch diese ersetzt.
Altersgruppe
Der Kniegelenksersatz kann zwar in allen Altersgruppen mit entsprechenden Abnutzungserscheinungen und bei grossem Leidensdruck durchgeführt werden. Allerdings kann ein künstliches Gelenk aber nie vollständig die Funktion des natürlichen Gelenks ersetzen. Man sollte sich immer bewusst sein, dass es sich um ein künstliches Gelenk handelt, das entsprechend der Mechanik Geräusche verursachen und sich auch abnutzen kann.
Grundsätzlich sollte daher versucht werden, möglichst lange die konservativen Massnahmen zur Optimierung Ihrer Kniesituation auszureizen. Hierzu zählen physiotherapeutische und / oder osteopathische Anwendungen, Einlagenversorgung, Infiltrationen mit Kortison, Hyaluronsäure oder Eigenblut (Plasmatherapie).
Vollnarkose / Teilnarkose
Die Implantationstechnik einer Knieprothese kann sowohl in Vollnarkose als auch in Rückenmarksnarkose (Spinalanästhesie) durchgeführt werden.
Schlafposition
Soweit nichts anderes nach der Operation von Ihrem Operateur verordnet wird, dürfen Sie auf der nichtoperierten Seite schlafen; ein Kissen zwischen den Kniegelenken erhöht den Liegekomfort.
Zeitpunkt und Art der Mobilisation
Normalerweise kann die Patienten und der Patient nach der Knieoperation bereits am Tag der Operation wieder aufstehen.
Das operierte Bein kann sofort voll belastet werden. Zur Sicherheit sollten für die ersten 2-4 Wochen nach der Operation Unterarmgehstützen verwendet werden; die genaue Dauer richtet sich nach dem individuellen Genesungsfortschritt des Patienten.
Fadenentfernung
Wir verwenden resorbierbares Nahtmaterial; daher kann der Fadenrest am oberen und unteren Ende einfach nach 2 Wochen in der hausärztlichen Sprechstunde unterhalb des Knotens abgeschnitten werden.
Kur / Rehabilitationsbehandlung
Eine stationäre Kur oder Rehabilitationsbehandlung ist nach der Implantation einer Kniegelenksendoprothese möglich, aber nicht zwingend erforderlich. Aus medizinischer Sicht ist eine ambulante Physiotherapie ebenso möglich. Zur rascheren Verbesserung der Beweglichkeit empfehlen wir zusätzlich eine tägliche Anwendung auf der motorisierten Bewegungsschiene (CPM-Schiene).
Selbständig Auto fahren
Prinzipiell können Sie ca. 4-8 Wochen nach einer Knieprothese wieder ein Fahrzeug lenken. Aus versicherungsrechtlichen Gründen empfiehlt es sich, damit so lange zu warten, bis Sie wieder sicher gehen können.
Arbeitsunfähigkeit
Das hängt von Ihrem Beruf ab. Tätigkeiten am Schreibtisch können recht bald wieder aufgenommen werden, in der Regel bereits innerhalb der ersten 2-3 Wochen nach dem Eingriff.
Berufe, die mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden sind, verlangen eine längere Pause. Hier sollten Sie mit 2–3 Monaten rechnen.
Sport
Sportarten, die ohne schlagartige Druckbelastung verbunden sind, können schon kurz nach der Operation wieder ausgeübt werden. Radfahren auf dem Hometrainer zum Beispiel ist bereits wenige Tage nach dem Eingriff in der Regel wieder möglich. Sobald die Wunde nach ca. 2 Wochen abgeheilt ist, können die Patientinnen und Patienten auch schwimmen. Stop-and-Go-Sportarten wie Tennis, Squash, Fussball oder Volleyball können durch die extreme Belastung des künstlichen Kniegelenkes in der Heilungsphase zur Lockerung der Endoprothese führen und sollten daher erst nach 3 Monaten wieder aufgenommen werden.
Prinzipiell sind fast alle Sportarten nach einer Knieprothese mittelfristig wieder möglich. Allerdings beeinflussen High Impact Sportarten wie z. B. Kampfsport möglicherweise die Haltbarkeit der Knieprothese.
Haltbarkeit einer Knieprothese
Die heute verwendeten Prothesen erreichen eine Standzeit von mindestens 15–25 Jahren erwarten. Allerdings hängt die Haltbarkeit einer Prothese von vielen Faktoren ab: bei reduzierter Knochenqualität, zum Beispiel bei Osteoporose, oder bei täglicher extremer Belastung des Kniegelenkes, ist das Risiko von Verschleiss oder einer frühzeitigen Prothesenlockerung deutlich höher.